Seit 40 Jahren arbeiten Pfarrei und Marktgemeinde Donaustauf zusammen. Inzwischen 18 Mitarbeiter feierten mit Gästen.
(Von Petra Schmid für die Mittelbayerische Zeitung)
Die Gemeindebücherei Donaustauf ist eigentlich schon eine „ältere Dame“. Die 40 Jahre, die heuer als Jubiläum gefeiert wurden, sind nämlich nur quasi ein Teilbereich. Wie lange es die Bücherei, die ursprünglich eine Pfarrbücherei war, schon gibt, lässt sich nicht genau feststellen. Das Jubiläum rührt nämlich vom Zusammenschluss der Pfarrbücherei mit der Marktgemeinde im Jahr 1976. Der damalige Bürgermeister Hans Groß, dem kürzlich mit einer Ausstellung gedacht wurde, hatte den Zusammenschluss bewirkt und führte lange Zeit die Bücherei als Leiter. Waltraud Hintermeier, die nun an seiner Stelle steht, war die Freude über die vielen Gäste, die zum runden Geburtstag der Gemeindebücherei gekommen waren, anzusehen. Der Festgottesdienst habe sie tief berührt. Besonderes die Predigt von Pfarrer Erich Renner habe sie bewegt, erzählte sie beim anschließenden Festakt in den Räumen der Bücherei.
Großes Lob dafür gab es auch von stellvertretendem Landrat Hans Dechant. Die Kirchenmusik sei vom Feinsten, hierauf könnten sowohl der Pfarrer wie auch die Donaustaufer stolz sein, forderte er auf. Hier, in der Bücherei, könne man den Auftrag des Pfarrers „komm und lies“ durchaus wörtlich nehmen, scherzte er. Anerkennung sprach er dem Team der Bücherei aus, denn ohne dieses großartige ehrenamtliche Engagement könnte eine Kommune diese Aufgabe nicht stemmen.
Im Klösterl Bücher ausgeliehen
Zu diesen Damen gehört Leiterin Hintermeier nun schon seit einigen Jahrzehnten. Denn sie sei in den 1960er Jahren mit der Bücherei in Berührung gekommen, verriet sie. Damals habe sie sich im sogenannten Klösterl Bücher ausgeliehen, anschließend am Standort Pfarrhof und der Schule, zählte Hintermeier auf. Ganz nebenbei ließ sie dabei die Geschichte der Bücherei Revue passieren. Als man im Jahr 1989 in die Räume des jetzigen Rathauses umgezogen sei, hätten sechs Frauen die Ausleihe gemanagt. Mittlerweile sei nicht nur der Medienbestand angewachsen auf rund 1200, sondern auch die Mitarbeitercrew bestehe nun aus 18 Personen, hob sie hervor. Nun sei man am Rande der Lagerkapazität, nun könne nicht zusätzlich angeschafft werden, sondern nun werde ausgetauscht. Man müsse schließlich immer auf dem aktuellen Stand sein. Es sei ihr ein Anliegen, dass die Bücherei eine Kommunikationsstelle sei. „Wer glaubt, Bücherei ist nur ein stiller Ort für Bücherfreaks, irrt sich, sondern sie ist ein Treffpunkt für alle“, betonte sie.
Bürgermeister und Kuratoriumsvorsitzender Jürgen Sommer leitete seine Grußworte mit einem Kauderwelsch aus Anordnungen ein. Das Verwundern der Besucher klärte der Rathauschef schnell auf. Er habe aus der Bedienungsanleitung einer Wasserpistole zitiert, erklärte er und sagte weiter: Wer lesen kann, sei im Vorteil, denn er könne dann auch eine Fremdsprache erlernen und sei dann vielleicht sogar in der Lage, so eine Anleitung zu verstehen, scherzte er. Kurz gesagt, wer lesen könne, komme leichter durchs Leben.
Viele kulturelle Höhepunkte
Mit rund 25 Millionen Besuchern je Jahr seien die Büchereien Spitzenreiter vor beispielsweise den Theatern oder Museen in Bayern. Die Bücherei erfülle nicht nur einen wichtigen Bildungsauftrag, sondern sei auch verantwortlich für zahlreiche kulturelle Höhepunkte, sagte er stolz.
Lob und Anerkennung gab es auch von Pfarrer Erich Renner und Stefan Eß, Direktor des Michaelsbunds. Als besonderes Geschenk hatte dieser für die Bücherei ein Kuscheltier „Felix Lesefuchs“ mitgebracht.
Träger der Einrichtung ist der Markt Donaustauf zusammen mit der Pfarrei St. Michael Donaustauf. Geöffnet ist jeweils am Dienstag, Donnerstag und Freitag in der Zeit zwischen 16 und 18 Uhr.