Drei Generationen zu Besuch in der Gemeindebücherei Donaustauf: Bettina Prommersberger mit ihren Söhnen Jakob und Simon traf ihren Opa Karl Weinbeck sen. Mit im Bild ist auch Leiterin Waltraud Hintermeier. Foto: Petra Schmid
Von Petra Schmid für die Mittelbayerische Zeitung
Das Interesse und die Liebe zu Büchern verbinden die Generationen. Das Bild des Opas mit dem Enkel auf dem Schoss, beide versunken in ein Märchen- oder Bilderbuch, hat man sofort vor den Augen. In der Gemeindebücherei Donaustauf ist dies sogar bei drei Generationen der Fall. Zu den wohl langjährigsten „Kunden“ zählt Karl Weinbeck (92 Jahre), zu den jüngsten zählen seine Urenkel Jakob und Simon.
Wie wohl sie sich in der Bücherei fühlen, war schnell zu sehen. Jakob und Simon, die mit Mama Bettina Prommersberger gekommen waren, konnten sich anfangs nur schwer entscheiden, was spannender sei, der Uropa oder die Bilderbücher. Die Lösung war schnell gefunden, sie kombinierten einfach beides und schauten gemeinsam mit dem Uropa die Bücher an. Er sei schon als Bub in der damaligen Pfarrbücherei gewesen, erinnerte sich Karl Weinbeck und beschrieb die Einrichtung: ein paar einfach Regale, wo die Bücher drinstanden. Sonntags, nach der Messe von 11 bis 12 Uhr, habe man die Bücher ausleihen können. Dass Bürgermeister Hans Groß damals, vor 40 Jahren, die Gemeinde mit ins Boot der Bücherei gebracht habe, sei vorausschauend gewesen, lobt Weinbeck. Die Bücherei habe eine kontinuierliche Entwicklung durchgemacht. Schließlich sei dies seit vielen Jahrzehnten der Ort, wo er sich regelmäßig mit Lesestoff eindecke. Was er am liebsten liest? „Eigentlich quer Beet, vieles, aber mein Steckenpferd sind Biografien“, erklärte er. Auch Krimis lese er gerne, allerdings sollten sie nicht vor Blut triefen, hob er augenzwinkernd hervor. Er freue sich, dass er seine Enkelin Bettina mit ihren Buben auch in der Bücherei antreffe.
Schließlich sei das Lesen das „A und O“ bei Kindern. Man könne nie früh genug anfangen, das Interesse für Bücher zu wecken. Enkelin Bettina weiß ein Lied davon zu singen. Denn ihre Jungs fordern Vorlesen konsequent ein. Ihre Söhne überraschten sie kürzlich: Sie saßen im Wohnzimmer und hatten sich jeweils ein Buch aus dem Regal geholt und waren ganz ins Anschauen versunken. Nachgesehen habe sie deshalb, weil sie von den Jungs keinen Mucks hörte und dachte, die beiden seien dabei etwas auszuhecken. Büchereileiterin Hintermeier freute sich, dies zu hören.