Krimi-Autor Andreas Föhr las in Donaustauf

Aus der Mittelbayerischen Zeitung vom 23.11.2016

So kann es gehen: Da sucht man als erfolgreiche Münchner Strafverteidigerin den neuen Mandanten in der Haftanstalt Stadelheim auf und hereingeführt wird ein alter Bekannter, genauer eine verflossene Liebe. Rachel Eisenberg, so der Name der Hauptfigur in Andreas Föhrs neuem Buch, erlebt genau dies und es ist nicht die einzige überraschende Wendung in dem Fall. Bekannt als Autor der „Tegernsee“-Krimis mit Kommissar Wallner und Polizeiobermeister Kreuthner sowie als Verfasser von Drehbüchern für Serien wie „Der Bulle von Tölz“ hat Andreas Föhr nun sein neuestes Werk mit dem Titel „Eisenberg“ in der Bücherei Donaustauf vorgestellt.

Büchereileiterin Waltraud Hintermeier eröffnete eine sehr gut besuchte Lesung, deren musikalische Umrahmung Max Rädlinger am E-Piano gestaltete.

Andreas Föhr, gelernter Jurist und gebürtiger Allgäuer, hatte seine Textproben geschickt ausgewählt: Seine Titelfigur Rachel Eisenberg, ehrgeizige Erfolgsanwältin und alleinerziehende Mutter einer Teenie-Tochter, gewann erste, nicht nur freundliche Konturen und Szene um Szene begann man als Zuhörer zu ahnen, dass die wahren Zusammenhänge des zunächst scheinbar schnell aufgeklärten Frauenmordes bald in dunkle Abgründe führen würden.

In der Fragerunde am Ende der zweiten Hälfte der Lesung gab Andreas Föhr dem Publikum Auskunft. Er beantwortete Fragen zu seiner Arbeitsweise als Autor oder zur weiteren Entwicklung der Figur Rachel Eisenberg. Amüsant gelang die abschließende Anekdote über die von Föhr frei erfundene Cafébar in „Nymphenburg“, in der sich angeblich die Münchner Juristenschickeria zum Austausch von Gerichts-Tratsch trifft. Wo denn genau diese Bar zu finden wäre, wurde der Autor von einem realen Anwalt gefragt. Nicht nur hier glänzt Andreas Föhr mit seiner genauen Kenntnis des Paragrafen-Milieus. Mit seiner Einladung hat Waltraud Hintermeier einen kleinen Coup gelandet, war doch zum Zeitpunkt der Terminvereinbarung der aktuelle Erfolg von „Eisenberg“ noch nicht absehbar.