MZ-Interview: Vorbilder sind wichtig

Ursula Pusch ist die Leiterin der Diözesanstelle Sankt Michaelsbund Regensburg.

Interview von Petra Schmid für die Mittelbayerische Zeitung

Was sind die Aufgaben des Sankt Michaelsbundes?

Wir betreuen und beraten gegenwärtig die Träger und Mitarbeiter von 142 Büchereien. Neben praktischen Hilfen bei der Bibliotheksverwaltung, der Aktualisierung der Bestände und der Erneuerung der Raumausstattung gehören auch Aus- und Fortbildungsangebote für die überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter zu den Aufgabengebieten. Um vor allem kleineren Büchereien ein aktuelles Angebot zu ermöglichen, bietet die Diözesanstelle zur Bestandsergänzung den Service einer Austauschbücherei an.

Wie sehen Sie die Zukunft der Büchereien?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Büchereien jemals ganz verschwinden werden. Ebenso wie der Mensch immer lesen wird. Längst haben auch hier andere Medien wie beispielsweise E-Books Einzug gehalten. Allerdings kann kein elektronisches Medium ein Bilderbuch ersetzen. Es ist wichtig, dies mit dem Kind gemeinsam anzusehen und vor allem auch vorzulesen. Wie bei allem ist hier auch die Vorbildfunktion wichtig. Leider gibt es schon sehr viele Haushalte, in denen nicht mehr regelmäßig gelesen wird. Wer einmal den Wert eines Buches schätzen gelernt hat, wird auch dabei bleiben.

Wie stehen Sie persönlich zum E-Book?

Ich habe es selbstverständlich ausprobiert, aber ein gedrucktes Buch, das ich in der Hand halten kann, ist mir eindeutig lieber. Lesen gehört für mich zum Leben dazu, entweder tagsüber oder ansonsten am Abend. Wer Bücher und das Lesen liebt, findet auch immer Zeit dafür.